Exkursionsbericht

Nach einer coronabedingten Pause konnte das IMET dieses Jahr erfolgreich eine Exkursion in den Süden Deutschlands sowie nach Österreich durchführen.

Unsere Exkursion startete am 07.06. früh morgens um 05:30 Uhr mit Fahrtrichtung Süddeutschland. Das erste Ziel war Pinterguss in Deggendorf, eine kleine Gießerei, die hauptsächlich Aluminium- (95%) und Kupferlegierungen (5%) gießt. Nach einer Einführung in das Unternehmen wurden wir von Dr. Gress durch das Werk geführt. Der Guss eines Kupferteils den wir sehen konnten, war durch in der Form vorhandene Feuchtigkeit noch ein wenig spektakulärer als geplant. Nach der Führung wurden uns einige aktuelle Entwicklungen bei Pinterguss gezeigt und wir unterhielten uns noch etwas mit Dr. Gress und Herrn Bissels, der inzwischen zu uns gestoßen war. Anschließend fuhren wir zur Übernachtung weiter nach Passau. Dort besuchten wir ein Brauhaus, um den internationalen Studenten die bayerische Küche näher zu bringen. Zum Ausgleich der ganztägigen Busfahrt beschlossen wir, nicht ohne Widerworte, den Weg zu Fuß zurückzulegen und dabei auch ein wenig der schönen Stadt zu sehen. Insgesamt war es ein netter Abend und über einige Umwege fanden wir zurück zum Hotel.  

Am zweiten Tag der Exkursion fuhren wir von Passau nach Linz und besuchten die Stahlgießerei der voestalpine AG. Dort wurden wir von Herrn Hanus empfangen, der zunächst einen allgemeinen Vortrag über die Gießerei als Teil des integrierten Hüttenwerks der voestalpine in Linz hielt, sowie über deren Produkte, die in verschiedenen Bereichen, wie z.B. der Automobil-, Eisenbahn-, Energieerzeugungs- und Maschinenbauindustrie eingesetzt werden. Im Anschluss an die Präsentation wurde uns das gesamte Werk mit Modell- und Formenbau, Öfen, Schweißverfahren und einigen außergewöhnlichen Prüfeinrichtungen gezeigt. Durch gutes Timing konnten wir auch einen Abguss sehen, von denen es nur wenige am Tag gibt. Während des ausgezeichneten Mittagessens in der Werkskantine, zu dem wir großzügigerweise eingeladen wurden, sprachen wir weiter über die technischen und beruflichen Möglichkeiten bei voestalpine. Nach der Besichtigung der Gießerei begab sich die Gruppe in das Privatmuseum des Werks, das die Wurzeln und den Hintergrund des Unternehmens zeigt. Das Museum gab weitere Einblicke in den Gießprozesse verschiedener Teile, der historischen Wurzeln des Unternehmens voestalpine, der Bedeutung und der Techniken des Recyclings im Stahlbereich, Zukunftsaussichten und technologischen Verbesserungen. Die visuell unterstützte Textur der Museumserzählung und die angebotenen Interaktionen wie das Entwerfen grundlegender Gießverfahren für verschiedene Materialien auf einem intelligenten Bildschirm oder das Messen der Wärmeleitfähigkeit von Materialien durch die Körperwärme machten den gesamten Tag verständlicher. Nachdem wir noch einige Souvenirs gekauft und gemeinsam die Aussicht von der Museumsterrasse auf das Werk genossen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Salzburg zu einem netten Abendessen und einer kleinen Stadttour.

Am dritten Tag besuchten wir Fronberg Guss in Schwandorf, deren Hauptprodukt Motorblöcke für Großmotoren in Schiffen und stationären Anwendungen mit Gussgewichten bis 15 Tonnen sind. Geschäftsführer Frank Walter führte uns durch das Werk und zeigte uns unter anderem ihre hallenfüllende 500-Liter-Kernschießmaschine. Wir sprachen ausgiebig über die Schwierigkeiten, mit denen sie bei ihren Produkten konfrontiert sind, und die Lösungen, die sie dafür gefunden haben. Er erklärte uns einige fortschrittliche Ideen, die das Unternehmen umsetzen möchte. Am Abend waren wir in Nürnberg und haben in der Nähe unseres zentral gelegenen Hotels die Altstadt erkundet, wobei wir unter anderem auch die Nürnberger Burg, von der aus wir einen spektakulären Blick auf die Stadt hatten, erstiegen.

Am letzten Tag der Exkursion konnten wir noch die internationale Fachmesse für Druckguss (EUROGRUSS) in Nürnberg besichtigen. Dort wurden von kleinen 3D-Bauteilen bis hin zu 50 Tonnen schweren Komponenten neue Gussinnovationen gezeigt und es ergaben sich auch tolle Gespräche mit namhaften Ausstellern wie MAGMA, ItalpresseGauss, Nemak oder Böhler. Es war eine großartige Erfahrung, Menschen aus ähnlichen Branchen zu treffen, was uns die Möglichkeit gab, über die Zukunft zu diskutieren. Da es der letzte Messetag war, endete die Messe am frühen Nachmittag, so dass wir früh nach Clausthal aufbrachen und die Exkursion nach vier Tagen voller neuer und wertvoller Eindrücke um 21:00 Uhr endete.

 

Wir möchten uns an dieser Stelle auch ganz herzlich bei den besuchten Firmen sowie bei unseren beiden Betreuern Vanessa und Felix bedanken! Wir hatten eine unglaubliche Exkursion und die wäre ohne euren Einsatz so nicht möglich gewesen.